Wartung und technischer Service: Warum die laufende Pflege Ihrer Website so wichtig ist

Viele Unternehmen kennen das Szenario. Erst vor 1-2 Jahren wurde eine Agentur mit der Erstellung der Website beauftragt. Das Ergebnis war zufriedenstellend und seitdem hat man sich keine großen Gedanken mehr über den Webauftritt gemacht. Das rächt sich aber nun: Die Seite wird optisch nicht mehr optimal dargestellt, wurde gehackt, ist scheinbar grundlos offline oder sinkt in den Suchmaschinenergebnissen immer weiter nach unten. Erst jetzt merkt man, dass man sich seitdem nicht mehr um technische Updates und inhaltliche Aktualisierungen gekümmert hat – und erhält leider die Quittung für dieses Versäumnis. In diesem Beitrag erkläre ich Ihnen, was Sie als Website-Betreiber beachten sollten, wenn es um das Thema Wartung und technischer Service Ihrer Website geht.

Warum sollten Sie Ihre Website regelmäßig warten?

Dass ein Auto regelmäßig in die Werkstatt zum Service muss, oder dass Ihr Mobiltelefon oder Ihr Computer regelmäßig Updates braucht, ist jedem klar. Wieso aber gilt das vermeintlich nicht für eine Website, die einen so wichtigen Stellenwert für Unternehmen einnimmt?
Die Pflege von Websites ist für viele Unternehmen oftmals zu aufwendig, hat keinen Stellenwert, oder es fehlt einfach das notwendige Know-how. Besonders kleinere Unternehmen oder Selbstständige, die sich selbst nicht als Ziel von Cyberangriffen vermuten würden, unterschätzen die Gefahr von z. B. Brute-Force-Angriffen und vernachlässigen den technischen Aspekt der Wartung in Form von Sicherheitsupdates. Dabei benötigen moderne Homepages, egal in welcher Größenordnung, eine regelmäßige technische Betreuung, da sonst ernsthafte Konsequenzen drohen. Auch wenn Ihre Website nach der Fertigstellung von der Optik bis zum Inhalt überzeugt und technisch einwandfrei läuft, werden früher oder später Fehler auftreten oder Sie werden sogar gehackt. Die Frage ist also nicht, ob sich eine fehlende Wartung rächen wird, sondern wann dies passiert.

Neben der technischen Gefahr durch fehlende Updates und Sicherheitslücken können auch ausbleibende inhaltliche Aktualisierungen zum Problem werden. Aktuelle Inhalte und die damit verbundene Themenrelevanz sind nämlich eine Grundvoraussetzung, um hohe Platzierungen bei Suchmaschinen zu erreichen. Die Berücksichtigung von Suchmaschinenoptimierung (kurz SEO) spielt somit ebenfalls in eine erfolgreiche Servicierung der eigenen Website hinein. Dazu aber gleich mehr.

Aktualisieren Sie Ihre Inhalte

Laut einer Statistik haben nur 23 % der österreichischen Unternehmen ihre Website innerhalb der letzten 6 Monate aktualisiert. Noch schlimmer: Rund 80 % dieser Websites gaben falschen Öffnungszeiten an. Dieses Problem sieht man sehr häufig und es führt in der Regel zu (vermeidbarem) Frust beim Kunden. Hinzu kommen falsche bzw. veraltete Adressen und Kontaktdaten, die auf Dauer sogar wirtschaftlichen Schaden bei den Unternehmen anrichten können.

Dabei sollte klar sein, dass aktuelle Inhalte und Angaben zum Unternehmen das Herzstück einer jeden Internetpräsenz sind. Eine Website ist nämliche keine einmalige Angelegenheit, sondern vielmehr ein dauerhaftes Thema, das Ihre Aufmerksamkeit benötigt. Der Bedarf an aktuellem Content hängt dabei natürlich von Ihrer Branche und Ihren Zielen ab. Dennoch: Sobald sich Ihr Angebot oder wichtige Rahmendaten Ihres Unternehmens ändern, sollten Sie dies auf Ihrer Website mitteilen.

Besonders seit der Corona-Pandemie ist es noch wichtiger geworden, Informationen auf der Website und auf anderen Plattformen wie z. B. Google My Business aktuell zu halten. Der Grund: Viele Unternehmen haben in dieser Zeit aufgehört oder waren vorübergehend geschlossen. Kunden sind daher in Einzelfällen verunsichert, ob das entsprechende Unternehmen noch existiert. Wenn seit einiger Zeit kein Kontakt mehr bestand und zusätzlich auch noch ein Standortwechsel folgte und/oder Kontaktdaten auf der Unternehmenswebsite nicht mehr aktuell sind, liegt die Vermutung nahe, das Unternehmen existiere nicht mehr.

Der SEO-Faktor

Eine Faustregel besagt: Je öfter Sie neue und relevante Inhalte veröffentlichen und Ihren bestehenden Content aktualisieren, desto eher werden Sie von Google, Bing & Co. in den Suchergebnissen bevorzugt. Auch bei sogenanntem Evergreen-Content, der nach Jahren noch immer relevant ist, lohnt es sich trotzdem, diesen gelegentlich zu überprüfen und Details zu aktualisieren. Eine Seite sollte zu mindestens 5 % bearbeitet werden, damit Google sie als aktualisiert einstuft.

Die Technik

Die Technik stellt einen sehr wichtigen Faktor für die Wartungsbedürftigkeit einer Website dar. Werden Updates verschlafen oder eigenständig Anpassungen vorgenommen, obwohl man nicht das nötige Know-how mitbringt, kann Schlimmes passieren – vom Cyberangriff, Darstellung von Glückspiel oder Erotikinhalten, bis zum kompletten Zusammensturz der Seite.

WordPress ist das meistgenutzte Content Management System (CMS) der Welt – ein Grund dafür, warum es ein beliebtes Ziel für Hackerangriffe ist. Der Clou: Haben Kriminelle erst einmal ein Schlupfloch gefunden, um das System zu infiltrieren, können sie sehr viele Websites mit der gleichen Methode angreifen. Deshalb ist es wichtig, regelmäßige Updates sowohl für WordPress, als auch für die verwendeten Plugins externer Anbieter zu installieren. 2-3-mal im Jahr stehen große Updates für WordPress an, die auf die nächste Version hochstufen. Alle paar Wochen erscheinen aber auch kleinere Updates, die Sie ebenfalls installieren sollten.

WordPress ist wie das Fundament Ihrer Website: Wenn dieses einstürzt, steht auch der Rest Ihres Hauses nicht mehr. Darüber hinaus benötigen Plugins und Themes ebenfalls regelmäßige Updates. CMS wie WordPress funktionieren nämliche als modulare Systeme, die mit Plugins im Funktionsumfang erweitert werden. Auch wichtig ist die Aktualisierung von PHP, der Programmiersprache, mit der WordPress entwickelt wurde. Neue PHP-Versionen sind sicherer und schneller und wirken sich insgesamt positiv auf die Performance Ihrer kompletten Website aus.

Website selber warten oder einen Profi beauftragen?

Das deutliche Fazit lautet: Eine Website bedarf der Aufmerksamkeit des Betreibers und muss fortwährend betreut werden. Nun stellt sich aber die Frage, ob man dies im Alleingang bewältigen oder doch lieber einen professionellen Partner beauftragen sollte. Wenn es bloß darum geht, von Zeit zu Zeit auf den Update-Knopf zu drücken, wieso dann Geld dafür ausgeben, dass es jemand anderes erledigt? So einfach ist es in der Realität aber leider nicht immer.

Eine Website besteht aus vielen verschiedenen Bausteinen, die zusammen funktionieren müssen. Die Kompatibilität von Plugins hängt von verschiedenen Faktoren ab, die manchmal nicht direkt ersichtlich sind.

Ein typisches Szenario, welches wir von unseren Kunden kennen: Ein Mitglied eines Unternehmens möchte an einem Bereich der Website eine kleine Veränderung durchführen oder ein Update installieren. Nach der Veränderung arbeiten plötzlich andere Funktionen der Website nicht mehr, die eigentlich in keinem Zusammenhang mit der Aktion stehen dürften. Im schlimmsten Fall stürzt die komplette Website ab – scheinbar ohne jeglichen logischen Grund.

2017 erledigten wir die komplette Website-Erstellung inklusive Corporate Design und Fotos für einen Kunden und betreuten die Seite bis 2020. Danach wollte der Kunde die Wartung selbst übernehmen. Nach knapp einem Jahr wurde die Seite gehackt und es entstand ein beträchtlicher wirtschaftlicher Schaden für das Unternehmen. Die Seite wiederherzustellen war ein riesiger Aufwand, der vermeidbar gewesen wäre. Der Kunde war mit der Betreuung der Website einfach überfordert und verfügte nicht über die nötige Zeit und das entsprechende Know-how.

Doch auch, wenn Updates vorschriftsmäßig installiert werden, kann es zu Problemen bei der Pflege der Website kommen. Bei gewünschten Content-Änderungen, z. B. beim Austausch einer Preisliste, einem Mitarbeiterabgang oder einem Neuzugang im Unternehmen, gilt es einige Punkte zu beachten. Beispielsweise soll das Foto des neuen Mitarbeiters eingepflegt werden, was eine entsprechende Bearbeitung der Datei voraussetzt (Größe, Format etc.). Außerdem sollte das Bild komprimiert sein, damit es die Performance der Seite nicht negativ beeinflusst. Mit jeder Änderung auf der Website werden zudem SEO-relevante Anpassungen nötig, wie z. B. die Umsetzung von Meta-Tags.

Mit der Beauftragung einer Agentur auf der sicheren Seite

Es genügt leider nicht, regelmäßig Updates zu installieren und auf das Beste zu hoffen. Ein Experte stellt sicher, dass alle Komponenten zusammenpassen, die Plugins auf dem neuesten Stand sind, die Themes kompatibel sind und vieles mehr. Wenn Probleme auftreten, können diese in der Regel schnell behoben werden und legen die Website nicht für mehrere Stunden oder sogar Tage lahm. Professionelle Agenturen haben zudem Notfallpläne für den Worst Case bereit und erstellen neben der normalen Betreuung regelmäßig Back-Ups.

Besonders der technische Aspekt der Servicierung Ihrer Website ist auf Dauer nur mit dem entsprechenden Fachwissen zu bewältigen. Sie sollten außerdem bedenken, dass Sie wertvolle Zeit in die Pflege und Wartung investieren müssen, die Ihnen für Ihr eigentliches Kerngeschäft fehlen wird. Die Beauftragung eines Experten ist aus unserer Erfahrung daher oft die bessere Lösung. Die Risiken einer fehlenden oder mangelhaften Wartung Ihrer Website sind einfach zu groß und potenziell geschäftsgefährdend, als dass man sich um das Thema nur stiefmütterlich kümmern dürfte.

Daher meine klare Empfehlung: Holen Sie sich zumindest einen Rat beim Experten ein, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Gehen Sie nicht erst zum Fachmann, wenn es bereits zu spät ist.

Verfasst von Alexander Graf

Wer die richtigen Antworten und Lösungen für eine Aufgabe finden will, muss auch die richtigen Fragen stellen – und darin ist Alexander Graf Profi. Man kann durchaus behaupten, dass es nur eine Person auf dieser Welt gibt, die mehr Fragen stellt als er: seine kleine Tochter! Sein Vermögen, die richtigen Fragen zu stellen gepaart mit der Fähigkeit, Situationen von mehreren Gesichtspunkten zu betrachten und der Gabe sich in verschiedene Personen hineinversetzen zu können, machen ihn zum perfekten Kommunikationsstrategen.